Ensemble Tamuz – Sonate orrende

Wo? Kirche St. Elisabeth

Wann? 20:30-21:00 Uhr

© Denis Boulze
© Denis Boulze

Hed Yaron-Meyerson – Violine

Diego Castelli – Violine

Constance Ricard – Violoncello

Szymon Marciniak – Kontrabass

Seine Streichersonaten, die erst 1954 wiederentdeckt worden sind, beschrieb Gioachino Rossini einst als „sechs schrecklichen Sonaten („sei sonate orrende“), die ich (…) komponierte, als ich noch im kindlichsten Alter war und so gut wie keinen Unterricht genossen hatte.“ Er datierte die Entstehung der Sonaten im Sommer des Jahres 1804, um sich möglichst jung (12!) erscheinen zu lassen. In Wahrheit hat er die Sonaten mit 15 geschrieben und sicher später revidiert. Dafür verdienen sie Rossinis scheinbarer Geringschätzung überhaupt nicht. Die originale solistische Besetzung und die solistische Führung aller Instrumente (besonders des Kontrabasses) knüpft an das klassische Divertimento an. In dieser Musik ist Rossinis Verehrung für Mozart und Haydn unverkennbar zu hören, aber das Entstehen seines späteren Opernstils ist zugleich bereits zu erkennen. Die Sonate Nr 6 trägt den Titel „La Tempesta“ (der Sturm) und nimmt tonmalerische Züge. Man denkt an die Gewittermusik aus dem Barbiere di Seviglia, die erst 12 Jahre später komponiert wurde.

Wie wurde Kammermusik im 18. und 19. Jahrhundert gespielt? Mit dieser Frage als Leitfaden wurde 2017 das Ensemble Tamuz in Berlin gegründet. Seitdem hat das Ensemble Konzerte in ganz Europa gespielt und eine eigene Sprache entwickelt, anhand historischer Dokumente und geleitet von der Suche nach Ausdruck. Von der Tradition der Salons inspiriert suchen die Musiker*innen des Ensembles nach Wegen, persönliche Konzerte zu spielen, in denen direkte Kommunikation mit dem Publikum wesentlich ist.

Website: www.ensembletamuz.com