Workshop 6: »“Gleichberechtigung“ in der Freien Musik-Szene – Realität oder Wunschdenken?«

Wo: Online-Veranstaltung

Wie steht es um „Gleichberechtigung“ im Arbeitsleben der freien Musik-Szene? Reicht es überhaupt, alle Menschen „gleich“ zu behandeln oder geht es nicht vielmehr um eine „gerechte“ Behandlung? Wie erkennt man „unfaire“ Behandlung und auf welchen Ebenen findet sie statt? Welche Mechanismen und Strukturen in unserem Arbeitsumfeld können zu Benachteiligungen führen und wie kann man diesen begegnen?

Neben der Annäherung an diese Fragen wollen wir aus einem psychologischen und juristischen Blickwinkel heraus betrachten, was wir generell gesellschaftlich als „normal“ empfinden, wo problematische Verhaltensweisen potenziell bereits beginnen und an wen wir uns im Zweifel wenden können, wenn wir Diskriminierung und Gewalt erfahren.

Fragen, die ihr euch in Vorbereitung zum Workshop bereits stellen könnt:

• Haben alle Musiker*innen die gleichen Chancen?
• Wer ist wichtig, darf mitreden, macht „Karriere” und wer nicht?
• Geht es dabei nur um Talent, Fleiß und Zufälle?
• Gibt es strukturelle Zusammenhänge, die manche benachteiligen und die besonders oft im Musikbetrieb vorkommen?
• Oder ergeben sich mögliche Benachteiligungen hauptsächlich aus allgemeinen gesellschaftlich verankerten Verhaltensweisen?
• In welchen alltäglichen Arbeitssituationen haben wir selbst Grenzüberschreitungen erlebt oder beobachtet?

Referentinnen:

Linda Ann Davis studierte Philosophie, Politikwissenschaft und Angewandte Kulturwissenschaft mit Schwerpunkt Interdisziplinäre Geschlechterstudien in Münster und Potsdam. Zusätzlich absolvierte sie eine Weiterbildung als Chorleiterin und eine Weiterbildung als Trans*-Beraterin. Sie arbeitet seit 2022 bei der IG Jazz Berlin, seit Mai 2024 ist sie gemeinsam mit Sabine Willig dort die Geschäftsführerin. Neben der IG Jazz Berlin arbeitet Linda auch freiberuflich für die Deutsche Jazzunion als Expertin für die Themen Geschlechtergerechtigkeit und Diversität im Jazz.

Lea Maria Breuer ist seit Mai 2023 als Juristin in der Themis-Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung und Gewalt in der Kulturbranche tätig und die neue Ansprechpartnerin für die Musikbranche. Während ihrer Referendariatszeit, hat sie bei der Antidiskriminierungsstelle des Bundes gearbeitet und festgestellt, wie wichtig es ihr beruflich und persönlich ist, Betroffenen von Diskriminierung zur Seite zu stehen. Die Themis-Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung und Gewalt ist eine von Verbänden und Gewerkschaften getragene Einrichtung, die als branchenübergreifende Vertrauens- und Beratungsstelle Betroffenen aus der Kreativwirtschaft eine Möglichkeit bieten soll, ihre Anliegen in geschütztem Rahmen zur Sprache zu bringen. Die Themis berät juristisch und psychologisch.

Frauke Kanschik ist seit Juni 2024 als psychologische Beraterin bei der Themis-Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung und Gewalt tätig. Sie studierte Psychologie und ist seit 2021 in Weiterbildung zur psychologischen Psychotherapeutin im Verfahren der Systemischen Therapie. Neben ihrer therapeutischen und beraterischen Tätigkeit engagiert sie sich Awarenessbereich der Club- und Festivalkultur.

Der Workshop ist kostenfrei und richtet sich an Musiker:innen der Alten Musik sowie an alle Interessierten. Eine Anmeldung ist erforderlich.

Kontakt bei Rückfragen:
workshops@v-a-m.org